Monatsrückblick Januar 2023: Vielen Tank, Deutschland!

Tanke, Deutschland für die Leoparden!

Auf die Gefahr hin, dass sich die Hälfte meiner Leser entsetzt abwendet, begrüße ich Deutschlands Entscheidung, die modernen Leopard-Panzer in die Ukraine zu schicken. Das Böse muss gestoppt und mit allen Mitteln bekämpft werden, hat uns die Geschichte denn gar nichts gelehrt?

Nach monatelangem Verweigerungszirkus genehmigt der Bundeskanzler Olaf Scholz die Lieferung von Leopard-Panzern in die Ukraine. Gemeinsam mit anderen Partnern sollen die Panzer westlicher Bauart der ukrainischen Armee helfen, weitere Gebiete zu befreien und gegen eine erneute russische Offensive unterstützen.

Die Ukrainer flehten die Verbündeten seit Beginn des großflächigen Angriffs im Februar um mehr schwere Waffen an, um dem Druck der weit überlegenen russischen Armee zu widerstehen. Fast jede Woche gab es weltweit zahlreiche ukrainische Kundgebungen, die ukrainischen Diplomaten wendeten gar undiplomatische Methoden an, die internationalen Verbündeten, die Koalitionspartner und die Mehrheit im Bundestag insistierten und schließlich tat sich was. Mit den westlichen Waffenlieferungen konnte die ukrainische Armee große Gebiete zurückerobern, doch für weitere Vorstöße wären die Panzer in ausreichender Zahl nötig gewesen.

Olaf Scholz schloss die Panzerlieferung zunächst kategorisch aus, dann fand er verschiedene Ausreden, einige auf den ersten Blick einleuchtend und einige lächerlich. In der Zwischenzeit hat Russland weitere Zehntausende Soldaten einberufen, Militärtechnik nachproduziert und solide Befestigungsanlagen inklusive riesigen Minenfeldern errichtet. Ein Schelm, der Böses denkt…

In den von Russland besetzten Gebieten leiden die Menschen unter unvorstellbarem Terror, werden verschleppt, vergewaltigt und hingerichtet. Die Besatzer plündern alles, was nicht niet- und nagelfest ist und schicken es an ihre Familien in Russland. Die Betriebe werden aufgelöst und die Technik ebenfalls nach Russland verlegt. Das passiert in Donbass seit 2014. Sogar die Museen werden ausgeraubt, und so die nationale Identität der Ukrainer ausgelöscht.

Die zahlreichen scheinheiligen Pazifisten, die gegen die Waffenlieferung an die Ukraine sind (laut Umfragen etwa die Hälfte der Bevölkerung) sollen sich fragen, ob es wirklich so christlich ist, die Ukraine dem Putin zum Fraß vorzuwerfen. Und vor allem: was passiert, wenn die Ukraine sich nicht mehr verteidigen kann und aufgibt? Wird man dann mit dem neuen EU-Nachbar fröhlich Wodka trinken und Schaschlik grillen?

Mein Klassenkamerad ist im Krieg gefallen

Seit 2014 führt Russland den Krieg gegen die Ukraine, die Zahl der Opfer geht in die Zehntausende, inzwischen vielleicht in die Hunderttausende. Jedes vorzeitig beendete Leben ist eine unvorstellbare Tragödie für die Familien und die Gesellschaft insgesamt. Brillante Fachleute, talentierte Künstler und engagierte Politiker sterben in diesem sinnlosen Krieg, und deshalb muss er so schnell wie möglich mit der russischen Niederlage beendet werden.

Erschreckend stelle ich fest, dass mich all diese Verluste zwar traurig machen, aber insgesamt bin ich abgestumpft. Das ist wohl ein Schutzmechanismus der Psyche, um dieses unendliche Leid zu verarbeiten. Doch wenn jemand, den man kannte, im Krieg fällt, geht es einem schon nahe.

Ende Dezember bekam ich die Nachricht, dass mein ehemaliger Klassenkamerad Ivan Hluchanych getötet wurde. Wir hatten keinen Kontakt seit der Schulzeit und ich wusste gar nicht, dass er an der Front war. Er hinterlässt eine Ehefrau und zwei Kinder.

Ruhe in Frieden, Ivane!
Ruhe in Frieden, Ivan!
Die Menschen in der Ukraine knien, wenn sich ein Trauerzug mit gefallenen Soldaten nähert. Hier wird mein gefallener Klassenkamerad Ivan Hluchanych nach Hause gebracht.

Meine Heimatstadt, die kaum 10 000 Einwohner hat, musste schon an die zwei Dutzend Kriegsgefallener betrauern. Würde die ukrainische Armee genug moderne Waffen mit großer Reichweite haben, könnte die russische Logistik weit hinter der Front zerstört werden und die meisten dieser Menschen noch würden noch leben. Hätte, hätte, Panzerkette…

Besuch meiner Schwester aus der Ukraine

„Überall ist Licht, die Straßen und Häuser sind hell beleuchtet!“- das war der krasseste Kontrast zur Ukraine, der meiner Schwester nach dem Übertritt der EU-Grenze auffiel. Seit Monaten leben die Menschen in der Ukraine teils ohne Strom, Wärme und fließendes Wasser, weil Russland gezielt die kritische Infrastruktur zerstört. Dazu ständige und nervenzerrende Luftalarme, viele Tote und Verwundete und das Ende des Krieges ist nicht absehbar.

Für ein paar Tage entflieht meine Schwester also dem dunklen ukrainischen Winter, auch um ihre siebzehnjährige Tochter und unsere Mutter zu besuchen, die seit März bei uns leben. Der Zeitpunkt stellte sich als ideal aus, denn sie ist Staatsbedienstete und darf seit Februar dieses Jahres das Land nicht mehr ohne Weiteres verlassen. Was muss das für ein Gefühl sein, nicht aus dem Land ausreisen zu dürfen?

Wir machen ein paar Ausflüge nach München, kochen zusammen und versuchen, ihr ein wenig Normalität zu bescheren. Auch meinem zehnjährigen Neffen tun ein paar Tage Auszeit gut. Am 12. Januar feiern wir den Geburtstag meiner Schwester, ich habe diesen Tag in zwölf Bildern verbloggt. Leider gibt es keine Bilder von ihr, sie wollte sie nicht im Internet sehen.

Auf ein Neues in The Content Society (TCS)!

Gegen Endes letzten Jahres wird für mich klar, dass ich noch mindestens ein Jahr in der wunderbaren Blogger-Gemeinschaft rund um Judith Peters aka Sympatexter mitbloggen möchte. Das großzügige Verlängerungsangebot flattert ins Postfach und ich greife zu. Diesen Gemeinschaftsspirit, gegenseitiges Feedback und steile Lernkurven möchte ich nicht mehr missen.

Ich freue mich auf weitere Themeninspirationen, Erfolge im Technik-Kungfu und persönlichen Austausch mit meinem Buddy und mit anderen Kolleginnen auf dem Live-Event in Stuttgart im April. Vergangenes Jahr war es ein großartiges Treffen. Und wer weiß, vielleicht kommt sogar ein Treffen in München zustande, jedenfalls freue ich mich nach fast drei Jahren Homeoffice, gelegentlich unter die Menschen zu kommen.

Auch diesmal verpflichte ich mich zu 52 Artikeln im Jahr 2023, drei davon habe ich im Januar verbloggt, eine Woche musste krankheitsbedingt ausfallen. Ich nehme mir fest vor, dieses während der Blogdekade im Februar nachzuholen.

Die Blogdekade ist ein Special in TCS, man trifft sich zehn Tage lang früh morgens zum gemeinsamen Blogging und schreibt jeden Tag einen kurzen oder langen Artikel. Dabei lernt man sich besser kennen, denn die Bloggerinnen sitzen weit verstreut in der ganzen Welt, von Norwegen bis Brasilien. Und das Wichtigste: man lernt in dieser Zeit, schnell zu bloggen und zu veröffentlichen und die Perfektionismus-Falle zu umgehen. Fun Fakt: im Moment schlummern 35 Entwürfe im Dornröschenschlaf auf meinem Blog, einige will ich zum Leben erwecken.

Erste Bewusstseinsberatungen in der Übungsgruppe

Der Zertifizierungsprozess im Bewusstseinsberaterkurs (Consiousness Advisors Course) an der Maharishi International University in Fairfied/USA ist komplex, auch wenn es kaum starre Fristen gibt und jeder in seinem eigenen Tempo vorankommen soll. Inzwischen ist unsere deutsche Übungsgruppe bei den ersten Probeberatungen angekommen, die wir uns untereinander geben.

Eine Bewusstseinsberatung kann man sich als ein kurzes oder langes Coaching vorstellen, indem den Klienten individuell eine für sie am besten geeignete bewusstseinsbasierte Technologie oder Technik empfohlen wird. Das kann die Transzendentale Meditation sein, Maharishi Yoga Asanas, Maharishi Ayurveda und vieles mehr. In der Tool-Kiste haben wir auch einfache, kostenlose oder sehr kostengünstige Methoden, die bei verschiedenen Lebensthemen wirksam helfen können.

Interessant ist, dass sogar bei den Rollenspielen relevante Ergebnisse herauskommen. So hat mir ein Kollege, der seit über 30 Jahren meditiert und aktiv in der Maharishi Organisation ist, einen ziemlich interessanten Kurs über die vedische Agrikultur empfohlen. Ich werde es mir anschauen und vielleicht ein paar Dinge in meinem kleinen Naturgarten umsetzen.

Schreibe mir, wenn du an eine kostenlose und unverbindliche Bewusstseins bekommen möchtest. Es ist kein Verkaufsgespräch, du bekommst von mir ein paar Impulse, die dein Leben bereichern werden und entscheidest selbst, was du damit machst.

Das habe ich im Januar verbloggt

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Kategorisiert in Blog

Von admin

Hi, ich bin Marianna Sajaz. Ich bin Lehrerin, Politologin, Bloggerin und Selbstfürsorge-Coach. Ich schreibe über Bewusstsein, praktische Spiritualität und Gewohnheiten. In einem kostenlosen Impulscoaching zeige ich dir, wie dein Bewusstsein zum besten Verbündeten in deinem Leben wird. Wenn du deine Gewohnheiten ändern möchtest und dabei Unterstützung brauchst, melde dich für das kostenlose Webinar "10 Hacks for Habit Change".

4 Kommentare

  1. Vielen Dank für diesen sehr persönlichen Beitrag.
    „Brillante Fachleute, talentierte Künstler und engagierte Politiker sterben in diesem sinnlosen Krieg“. Ich finde JEDER Tod ist sinnlos, der außerhalb des „normalen Kreislaufs“ erfolgt. Egal auf welcher „Seite“, denn letztlich hat jeder eine Familie, Freunde, Nachbarn, … die trauernd zurückgelassen werden. (Im Krieg gibt es immer nur Verlierer, nur leider sehen die, die ihn beginnen, es nicht.)
    Ich wünsche dir – und besonders deiner Familie und Freunden in der Ukraine – alles Gute!

  2. Wow! Danke für den Einblick in deinen Januar 2023! Ich kann deine Gedanken bzgl. der Ukraine vollkommen nachvollziehen. Hatte während meines letzten Porto-Aufenthaltes jemanden im Hostel, der während Kriegsausbruch in Kiew war. Echt unglaublich, was der erzählt hat. Wir bekommen ja sowieso nur das mit, was die Medien berichten und das ist eben nur ein Bruchteil von dem, was wirklich vor Ort passiert.

    Und ich wünsche dir ein weiteres wundervolles Jahr in der Content Society! Bin gespannt auf deine weiteren Blogbeiträge!

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