Noch vor anderthalb Jahren wusste ich wenig über Ayurveda. Nur, dass es derzeit voll im Trend ist und etwas mit Kräutern und indischen Gewürzen zu tun hat. Und dann habe ich mich kurz entschlossen in den Bewusstseinsberaterkurs* an der Maharishi International University /USA eingeschrieben und entdeckte eine faszinierende Welt des jahrtausendealten vedischen Tradition und neuester modernen Forschung. Zum ersten Mal wurde mir klar, dass Ayurveda, Yoga, Transzendentale Meditation (TM) und vieles mehr aus der gleichen Quelle kommen und das Bewusstsein als Grundlage für alles anerkennen.
Inzwischen bin ich zertifizierte Bewusstseinsberaterin und berate die Menschen darüber, wie sie mithilfe vedischer Bewusstseinstechnologien entspannter, gesünder und erfüllter leben können. Es können kleine, aber sehr wirksame Dinge wie gute Tagesroutinen, eine Meditation, eine Konsultation beim ayurvedischen Arzt oder Aromatherapeuten oder eine königliche Entschlackungskur wie Maharishi Panchakarma sein. Insgesamt gibt es einige Dutzend dieser Modalitäten, alle wissenschaftlich untersucht und bestätigt.
Doch um etwas guten Gewissens zu empfehlen, möchte ich es natürlich selbst ausprobieren. Daher entschloss ich mich, einige Ayurveda-Experten, die ich aus dem Bewusstseinsberaterkurs kenne, zu besuchen. Ich nahm auch meine Mutter mit, die als ukrainische Geflüchtete seit über einem Jahr bei uns lebt. Wir beide haben einige gesundheitliche Baustellen und ich war gespannt, wie sie aus ayurvedischer Sicht angegangen werden können.
Ayurvedisch kochen mit Jutta Kremser-Wiluda in Bad Vöslau
Jutta kannte ich bisher aus den Online-Treffen unserer deutschsprachigen Übungsgruppe im Bewusstseinsberaterkurs und war sehr gespannt, sie persönlich zu treffen. Ihren spannenden Weg von der internationalen Stewardess zur Ayurveda-Therapeutin, Köchin und jetzt Bewusstseinsberaterin wird sie hoffentlich bald in unserem geplanten Interview erzählen.
Jutta liebt es, ayurvedische Kochkurse zu geben und nimmt sich richtig viel Zeit dafür. Ein Kurs dauert bei ihr bis zu 5 Stunden, es werden mehrere ayurvedische Gerichte gekocht und die wichtigsten Grundlagen, Techniken und Gewürze erklärt.
Wir hatten leider nur zwei Stunden und haben uns auf zwei einfache Gerichte geeinigt, eine grüne Dal-Suppe und ein Gemüsecurry mit Reis.
Dankenswerterweise hat Jutta schon alles vorbereitet und wir konnten direkt starten.
Mungbohnen (oben im Bild als geschälte und ungeschälte Variante) standen bisher kaum auf meiner Einkaufliste. Doch sie sollen sehr gesund und bekömmlich sein. Im Gegensatz zu anderen Hülsenfrüchten enthalten sie kaum Purine und blähen kaum. Sie schmecken feinherb, enthalten viel Eiweiß und Ballaststoffe. In Kombination mit Reis weisen sie ein vollständiges Aminosäuren-Profil auf. Laut Jutta eignet sich diese Suppe hervorragend zur Entschlackungskur. Dafür sollte man sie einige Tage morgens, mittags und abends als einzige Mahlzeit essen. Sicher einen Versuch wert.
Alles in allem dauerte das Kochen von diesen Gerichten knapp über eine Stunde, das Schnipseln von Gemüse vielleicht zwanzig Minuten. So blieb noch etwas Zeit für ein gemütliches Tischgespräch über Juttas Begeisterung für Ayurveda und unsere zukünftige Arbeit als Bewusstseinsberater.
In kurzer Zeit haben wir viele Spannendes gelernt und werden das eine oder das andere umsetzen. Zumal wir noch ein ausführliches Rezeptheft mit Tipps und Tricks erhalten haben.
In einem früheren Artikel habe schon mal über die Grundlagen der ayurvedischen Ernährung und meine Sicht darauf geschrieben.
Außer ayurvedischem Kochen bietet Jutta wohltuende und stoffwechselaktivierende ayurvedische Massagen und andere Anwendungen für das seelische und körperliche Wohlbefinden an. Die Behandlungen finden in einem schönen Raum mit Sauna statt.
Für Wellness blieb uns leider keine Zeit, das wäre auch nicht ratsam, mit vollem Magen;). Und so verabschiedeten wir uns mit fester Absicht, noch einmal zu kommen. Vielleicht verbunden mit dem Urlaub im Bad Vöslau mit seinem Thermalwasser und reizvollen Hügellandschaften?
Ayurvedische Auszeit bei Barbara Maria Gibiser in Heiligenkreuz
Einige Stunden später kommen wir im Heiligenkreuz im Lafnitztal an, nur wenige Kilometer vor der ungarischen Grenze, früher abgeschirmt durch den Stacheldraht.
Übernachten im historischen Stroh-Lehm-Häuschen
Barbara Gibiser wohnt mit ihrer Mutter auf einem schönen Hügel oberhalb des heutigen Gasthofes und Restaurants „Gerlinde Gibiser“. Früher wurde der Gasthof von Barbaras inzwischen 90-jährigen Mutter Edith geführt. In den 80er-Jahren hatte sie die geniale Idee, ein paar traditionelle burgenländische Holz-Lehm-Häuschen mit Strohdach zu kaufen und auf dem Gelände als Schmuck aufzustellen. Doch dann wollten die Gäste plötzlich dort übernachten, und so wurden die Häuschen, Kellerstöckl genannt, mit den modernen Annehmlichkeiten ausgestattet und sind sehr beliebt.
In einem solchen Häuschen hat uns Barbara untergebracht und für ein heftiges Erinnerungs-Flashback bei meiner Mutter gesorgt. Wie es sich herausgestellt hat, wurde sie in einem ganz ähnlichen Häuschen in den ukrainischen Karpaten geboren und als Kleinkind gelebt. Wie damals üblich lebten drei Generationen, also ca. 10-12 Personen unter einem Dach auf kleinstem Raum zusammen! Und das ohne Strom und fließendes Wasser.
Wir hatten das gemütliche Häuschen für uns allein und konnten dort wunderbar entspannen.
Behandlung mit Maharishi Lichttherapie
Barbara Maria Gibiser ist Lehrerin für Transzendentale Meditation (TM), Yogalehrerin und Therapeutin für Maharishi Lichttherapie mit Edelsteinen und Maharishi Aromatherapie. Sie hat viele Jahre in verschiedenen Maharishi Ayurveda Gesundheitszentren in der Schweiz, in Deutschland und in den Niederlanden gearbeitet.
Wir haben vereinbart, Barbaras neuestes Angebot auszuprobieren, ein rhythmisches Körperbalancing (Aromastreichungen) mit anschließender Lichtbestrahlung mit Edelsteinen.
Der Tag war schon fortgeschritten, und so ist zunächst meine Mutter drangekommen.
Im schönen und wohltemperierten Behandlungszimmer hat Barbara zunächst eine ausführliche Anamnese gemacht und Steine und Duftöle ausgetestet. Danach ging es auf die Massageliege. Ich war am Anfang mit dabei, um bei Bedarf zu übersetzen. Barbara ging buchstäblich in ihrer Arbeit auf, war so in jedem Augenblick präsent, dass es fast schon meditativ wirkte.
Nach etwa einer Stunde habe ich meine Mutter von der Behandlung abgeholt, und wir haben in unserem Häuschen Tee getrunken und unsere Wegzehrung aufgegessen. Nach einem kurzen Spaziergang gingen wir ziemlich früh ins Bett und haben sehr gut und tief geschlafen.
Am nächsten Morgen brachte Barbara zunächst ein leckeres Frühstück (mit Kaffee!) vorbei, danach war Zeit für meine Behandlung.
Wieder nahm sich Barbara viel Zeit für das Vorgespräch, testete die Edelsteine und ließ mich an den Aromaölfläschchen schnuppern. Nach der leichten und sehr angenehmen Massage mit warmen Ölen durfte ich unter den Lichtstrahlen entspannen. Und tatsächlich befand ich mich schnell in einem schwebeartigen, fast meditativen Zustand. Nach der Behandlung fühlte ich mich frisch und ausgeruht.
Insgesamt hatte meine Mutter drei und ich aus organisatorischen Gründen leider nur zwei solche Behandlungen. Für den besten Effekt werden mindestens drei empfohlen.
Als Bonus erhielten wir Tipps für eine ayurvedische Selbstmassage mit Öl (Abhyanga) und sollten sie in unsere Tagesroutine aufnehmen. Also zuerst vom Kopf bis Fuss mit speziellen Ölen einreiben, ruhen und dann duschen. Das ginge sowohl in schneller als auch in ausgiebiger Variante. Aus jetziger Sicht erscheint es mir wenig praktikabel, aber vielleicht finde ich einen Kompromiss.
Topfit mit 90? Will ich auch!
Die drei Tage bei Barbara verflogen im Nu, obwohl wir nicht viel gemacht haben außer zu entspannen, zu essen und Behandlungen zu genießen. Es lohnt sich, mehr Zeit für den Aufenthalt einzuplanen, zumal das Lafnitztal einige interessante Ausflugsziele bietet.
Die kleine ayurvedische Auszeit hat uns sehr gutgetan und den alltäglichen Stress und Sorgen um unsere Heimat Ukraine ein wenig gemildert. Das fröhliche Mutter-Tochter-Gespann haben wir ins Herz geschlossen, und so war der Abschied ein wenig wehmütig.
Besonders beeindruckt hat mich Barbaras 90-jährige Mutter, die viel in Bewegung ist, seit über 20 Jahren Transzendentale Meditation (TM) praktiziert und öfter in den Genuss von Barbaras Behandlungen kommt. Vielleicht ist das alles zusammen das Geheimnis ihrer Vitalität in diesem hohen Alter? Jedenfalls ein Vorbild und Inspiration für mich, die Selbstfürsorge wichtig zu nehmen und künftige Klienten dazu zu ermutigen. Wir können so viel für uns selbst tun, um fit zu bleiben!
Konsultation beim Kardiologen und ayurvedischen Arzt Dr. Picha in Graz
Vom Lafnitztal bis Graz ist es nicht weit, wir haben knapp eine Stunde gebraucht, die letzten Kilometer über ziemliche kurvige, fast schon bergpassähnliche Straße.
Dr. Picha hat seine schöne, helle und modern eingerichtete Praxis in einem Neubau am Rande von Graz.
Dr.med. Rainer Picha arbeitete zunächst jahrelang als Kardiologe und Internist, bevor er sich als Ayurveda-Arzt niederließ. (Übrigens, alle Maharishi Ayurveda-Ärzte haben auch eine Ausbildung in Schulmedizin.) Er ist Gründer und Vorsitzender der Internationalen Maharishi Ayurveda Stiftung (IMAVF), die sich für die Integration des Ayurveda in die moderne Medizin und für die wissenschaftliche Forschung einsetzt. Der nepalesische Premierminister Dahal überreichte Dr. Picha im März 2023 den Maharishi Dhanvantari Award für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Ayurveda.
Jede gute ayurvedische Behandlung beginnt mit dem Pulsfühlen, daraus kann der Therapeut schon viel auslesen, z.B. wie es um die drei Körper-Doshas (Vata, Pitta und Kapha) steht. Nur, wenn sie im Gleichgewicht sind, ist Gesundheit möglich. Übrigens, man kann lernen selbst Puls zu fühlen, bei sich oder Familienmitgliedern. Diese sanfte Behandlung kann bereits zum Gleichgewicht beitragen, Dr. Karin Pirc, eine weitere bekannte Ayurveda-Ärztin zeigt das in diesem Video (ab 3:32:42).
Nach der Pulsdiagnose und ausführlichem Gespräch gab es für meine Mutter und mich einige Empfehlungen, wie wir wieder ins Gleichgewicht kommen und unsere gesundheitlichen Baustellen angehen. Die gute Verdauung und gesunde Tagesroutinen sind der Schlüssel dazu. Hier dürfen wir einige liebgewonnenen Gewohnheiten ablegen und neue lernen. So ist es z.B. nicht ratsam, eiweißreiche Kost wie Käse am Abend zu essen. Dr. Picha betonte mehrmals, dass es sehr wichtig ist, nur bei echtem Hunger zu essen. In unserer Überflussgesellschaft müssen wir wieder lernen, hungrig zu sein. Ich fühlte mich ertappt.
In fast zwei Stunden gab uns Dr. Picha noch viele weitere Empfehlungen, Tipps und Tricks mit auf den Weg und verschrieb einige ayurvedische Nahrungsergänzungen (Rasayana).
(Ayurvedisches) Mittagessen mit Johannes in Graz
Eigentlich wollten wir nach dem Besuch beim Dr. Picha nach Hause fahren, aber Barbara arrangierte noch ein Treffen mit ihrem alten Freund Johannes.
Zusammen sind wir zum Ginko gefahren, einem vegetarischen Restaurant in Grazer Stadtmitte. Es wurde 1976 als erstes vegetarisches Restaurant in Österreich von Albin Gilma gegründet. Es gibt keine klassische Speisekarte, alles ist auf einem Büffet angerichtet: Salate, Suppen, warme und kalte Speisen, indisch angehaucht mit vielen Gewürzen. Die Gäste nehmen sich, was sie anspricht, gehen damit zur Kasse und bezahlen nach Gewicht.
Wie ich finde, eine ziemlich kluge Idee gegen Essensverschwendung und Überessen, wozu die Buffets sonst gerne verleiten. Zumindest mich, aber ich arbeite daran;). Und habe immer noch die Worte von Dr. Picha im Ohr, doch noch mal Hunger zuzulassen. Also nahm ich mir etwas Reis mit verschiedenem Gemüse und Falafelbällchen und bezahlte knapp 11 Euro dafür. Es sah grandios aus und schmeckte hervorragend, besonders der Sellerieschnitzel in Käsesauce.
Die Zeit verflog beim Mittagessen und Gespräch mit Johannes. Er ist Unternehmer, Lehrer für Transzendentale Meditation.
Was uns sehr berührt hat, ist seine Verbundenheit mit der Ukraine. Er war dort früher viel geschäftlich unterwegs und leistet noch heute viel Unterstützung.
Fazit
Was zunächst eine Schnapsidee war, entpuppte sich als erholsame und erkenntnisreiche Ayurveda-Reise durch Österreich. Menschen zu treffen, die man nur aus Online-Meetings kannte, war sehr bereichernd. Und eine Kostprobe von den wunderbaren vedischen Bewusstseinstechnologien zu bekommen, auch. Und es gibt noch sehr viel mehr zu entdecken und zu lernen.
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Sehr schöner, unterhaltsamer und informativer Artikel.
Danke, lieber Krenar!
Super liebe Marianna. Ich freue mich sehr, dass es euch beiden gelungen ist zu entspannen in dieser hektischen Zeit. Alles Gute weiterhin.
Liebe Grüße Doris
Vielen Dank!
Toller Bericht und schöne Erfahrungen liebe Marianna. Ich lerne immer wieder was Neues dazu. Sehr inspirierend, macht direkt Lust auf euren Spuren zu wandeln. Wunderbar geschrieben. Herzliche Grüße
Emmi
Vielen Dank, liebe Emmi!
Liebe Marianna,
Ein Wellness-Meditations-Ayurveda-Wochenende klingt für mich herrlich entspannend und dennoch informativ. Ich bin auch gerade in einer Ayurveda Ausbildung, komme aber noch nicht richtig rein in die Thematik so ein Wochenende ist bestimmt ein guter Einstieg.
Vielen Dank und liebe Grüße,
Birgit
Danke, liebe Birgit! Schreibe mir, vielleicht kann ich dich dabei unterstützen.LG
Danke, liebe Birgit! Komm gerne auf mich zu, wenn ich dich unterstützen kann. Wo machst du deine Ausbildung?
Liebe Marianna, das klingt richtig toll und die Fotos machen wirklich Lust darauf so ein Wochenende zu verbringen. Und so fit mit 90 möchte ich auch gerne sein 🙂
Liebe Grüsse Nadja
Danke, liebe Nadja!
Mir Marianna, danke für den unterhaltsamen und informativen Bericht über eure Ayurveda-Auszeit in Österreich.
Und vor allem die Fotos dazu, haben gerade Lust gemacht mitzukommen .
Herzlichst Chantal
Liebe Marianna,
ein schöner Bericht deiner Ayurveda-Reise. Mir gefällt es, dass du deinen Artikel mit vielen Bildern untermalst. Das macht es begreif- und fühlbar. Viel Erfolg damit!
Grüße
Anette
Ein tolles Bericht und man bekommt Lust auf mehr.
Vielen Dank liebe Marianna.
Herzliche Grüße
Namaste
Sandra Hartmann