Als Kind schienen mir die Sommerferien unendlich lang, jetzt rasen sie im atemberaubenden Tempo vorbei. Schon mein 50. Sommer ist fast vorbei, das erfüllt mich mit tiefer Melancholie, wie meine Blogkollegin Kerstin Salvador schreibt. Gefühlt war ich zu wenig draußen unterwegs, werkelte zu wenig barfuß im Garten, radelte nicht oft genug über die grünen Wiesen, schwamm nicht lange genug im nahegelegenen Weiher. Aber einiges erlebte ich doch. Also versuche ich, einige Momente hier festzuhalten, auch nicht so schöne.
Indien-Nachlese und Sidhi-Kurs in Maharishi Friedenspalast in Erfurt
Ende letzten Jahres habe ich die Fortgeschrittenentechnik der Transzendentalen Meditation, auch Sidhis genannt, erlernt. Die zwei letzten Wochen des Kurses fanden in Indien, im Rahmen der großen 10000forworldpeace-Versammlung in Hyderabad statt. Über 600 Kursteilnehmer:innen aus Ländern haben diese Technik ebenfalls erlernt.
Es war eine einmalige Erfahrung, doch einiges lief bei diesem ansonsten hervorragend organisierten Event auch ein wenig chaotisch. Dr. Tony Nader, der Leiter der Transzendentalen Meditation Bewegung, initiierte daher weltweit einen kostenlosen Auffrischungskurs, nur die Unterkunft und die Verpflegung waren zu bezahlen. In Deutschland sollte der Kurs in Erfurt, im wunderschönen Maharishi Friedenspalast, stattfinden. Ich habe dort schon einmal ein Wochenende verbracht und habe darüber in einem 12von12-Blogartikel geschrieben. Ich freute mich auf die besondere Ruhe, die dieses nach den Prinzipien der vedischen Architektur gebaute Gebäude ausstrahlte, auf das exzellente Essen und ganz besonders auf ein Wiedersehen mit meiner Kollegin Christiane Schumann.
Ich freute mich, andere Kursteilnehmer wiederzusehen, es entstanden tolle Gespräche. Wir haben viel über das Bewusstsein und das zeitlose jahrhundertealte vedische Wissen gesprochen, das Maharishi Mahesh Yogi systematisierte und an das Wissenschaftsalter anpasste. Wirklich Deep Shit!!!
Neugierig, wie das jahrtausendealte vedische Wissen DEIN Leben bereichern kann? Finde es in einem kostenlosen Gespräch heraus!
Auf den Spuren des Bösen in Erfurt
Spaziergänge sind auf solchen Meditationskursen ein Muss, insbesondere nach dem Mittagessen. Und Erfurt hat mit viel Grün und schöner Jugendstil-Architektur Einiges zu bieten. Aber manchmal wird man (zu Recht!) daran erinnert, welche grausamen Dinge in dieser Stadt in der jüngsten Vergangenheit passiert sind.
Unweit der Maharishi Friedenspalastes habe ich einen Ort entdeckt, da lief mir ein eiskalter Schauer den Rücken herunter. Dort steht die ehemalige Fabrik Topf&Söhne. Die Ingenieure der Fabrik bauten die Krematorien für die nahegelegenen Konzentrationslager Buchenwald und Auschwitz und halfen mit, eine Million Menschen zu töten. Für sie war das einfach Arbeit.
Ich musste lange über die Banalität des Bösen nachdenken, gerade jetzt, wenn Russland meine Heimat zerstört. Das Böse kann nicht für sich selbst existieren, es braucht willige Helfer, die begeistert oder sogar emotionslos die bösen Taten ausführen. Als normale Arbeit.
Genauso wie Hitler damals nicht persönlich die Juden getötet hat und die Nachbarländer überfallen hat, macht es auch Putin nicht allein. Und wenn ich höre, dass der Krieg gegen die Ukraine Putins Krieg sei, möchte ich die Person ganz fest schütteln.
Genau in diesem Moment, wenn du das liest, arbeiten Millionen Menschen in Russland für die Kriegsmaschinerie. Sie bauen Panzer, Bomben, Raketen und weitere todbringende Waffen. Andere planen, suchen die Ziele heraus, drücken auf den Knopf und feuern ab. Wieder andere nähen die Uniformen oder kochen das Mittagessen in den Fabrikkantinen. Und danach verbringen sie mit ihren Familien einen schönen Tag in der Natur oder fahren in den Urlaub ans Meer.
Boshaft, boshafter, russisch
Während dieses seit über zehn Jahren andauernden russischen Vernichtungskrieges gegen die Ukraine habe ich schon oft gedacht, es geht nicht mehr schlimmer. Aber immer wieder wurde ich eines Besseren belehrt.
Russland hat schon Zehntausende Raketen und Bomben auf die Ukraine abgeworfen, täglich bringen sie Zerstörung und löschen Dutzende Menschen- und Tierleben aus. Am 8. Juli 2024 hatte das Böse sich selbst übertroffen: Russland überzog die Ukraine mit mehreren Luftangriffen und zerstörte dabei Ochmadyt, eine große Klinik für schwerstkranke Kinder in Kyiv. Mehrere Menschen starben, über 150 wurden verletzt. Ich habe die Nachrichten nicht genau verfolgt, ich ertrage es nicht mehr und hoffe nur, dass das Böse aufhört zu wüten und sich zurück in die Hölle verzieht. Zusammen mit seinen willigen Helfern.
Abizeugnisse-Verleihung und Abi-Ball des Ältesten
Das sagenumwobene bayerische Abitur hatte es in sich, das haben wir in den vergangenen zwei Jahren deutlich gemerkt. Unser Ältester war ganz schön beschäftigt, um das unglaubliche Lernpensum zu bewältigen. Letztlich hat er alles bravourös mit einem ausgezeichneten Notendurchschnitt gemeistert.
An einem heißen Tag im Juli war es dann so weit: Die Abiturzeugnisse wurden feierlich verliehen, und am Abend fand der langersehnte Abi-Ball statt. Bemerkenwert, dass die Abiturientinnen alles selbst organisierten: die Abizeitung, die Abi-Shirts und die gesamten Feierlichkeiten. Wahrlich eine reife Leistung!
Zwei Integrationskurse an der VHS-Grafing enden
Nach fast anderthalb Jahren enden zwei Integrationskurse an der VHS Grafing. Es ist immer ein wenig wehmütig, die Teilnehmenden zu verabschieden, nach so langer Zeit zusammen fühlt es sich fast wie Familie an. Fun Fact: mit den Jahren treffe ich überall immer mehr ehemalige Kursteilnehmende;).
Im letzten Modul des Integrationskurses geht um das Leben in Deutschland, und wir können einige Exkursionen machen. Das nutzten wir aus und besuchten die Schweiger Brauerei in Markt Schwaben, das Heimatmuseum in Markt Schwaben und machten eine spannende Führung durch die Stadt Ebersberg. Traditionell gehen wir auch in ein Café oder in den Biergarten. Dieses Mal haben uns die Teilnehmenden mit tollen Abschiedsgeschenken überrascht.
Was sonst noch los war
Das habe ich im Mai-Juli verbloggt
12 von 12 im Mai 2024: Ein Muttertag wie er im Buche steht
Monatsrückblick April 2024: Ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel und k(ein) bisschen weise
Meine To-Want-Liste von Juni bis September 2024
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