Rückblick Mai-Juli 2024: Im Sommer ist alles besser!

Marianna Sajaz sitzt auf der Treppe

Als Kind schienen mir die Sommerferien unendlich lang, jetzt rasen sie im atemberaubenden Tempo vorbei. Schon mein 50. Sommer ist fast vorbei, das erfüllt mich mit tiefer Melancholie, wie meine Blogkollegin Kerstin Salvador schreibt. Gefühlt war ich zu wenig draußen unterwegs, werkelte zu wenig barfuß im Garten, radelte nicht oft genug über die grünen Wiesen, schwamm nicht lange genug im nahegelegenen Weiher. Aber einiges erlebte ich doch. Also versuche ich, einige Momente hier festzuhalten, auch nicht so schöne.

Indien-Nachlese und Sidhi-Kurs in Maharishi Friedenspalast in Erfurt

Ende letzten Jahres habe ich die Fortgeschrittenentechnik der Transzendentalen Meditation, auch Sidhis genannt, erlernt. Die zwei letzten Wochen des Kurses fanden in Indien, im Rahmen der großen 10000forworldpeace-Versammlung in Hyderabad statt. Über 600 Kursteilnehmer:innen aus Ländern haben diese Technik ebenfalls erlernt.

Es war eine einmalige Erfahrung, doch einiges lief bei diesem ansonsten hervorragend organisierten Event auch ein wenig chaotisch. Dr. Tony Nader, der Leiter der Transzendentalen Meditation Bewegung, initiierte daher weltweit einen kostenlosen Auffrischungskurs, nur die Unterkunft und die Verpflegung waren zu bezahlen. In Deutschland sollte der Kurs in Erfurt, im wunderschönen Maharishi Friedenspalast, stattfinden. Ich habe dort schon einmal ein Wochenende verbracht und habe darüber in einem 12von12-Blogartikel geschrieben. Ich freute mich auf die besondere Ruhe, die dieses nach den Prinzipien der vedischen Architektur gebaute Gebäude ausstrahlte, auf das exzellente Essen und ganz besonders auf ein Wiedersehen mit meiner Kollegin Christiane Schumann.

Christiane Schumann ist die treibende Kraft hinter dem Maharishi Friedenspalast in Erfurt. Wir kennen uns aus dem Consciousness Advisors Course*.

Ich freute mich, andere Kursteilnehmer wiederzusehen, es entstanden tolle Gespräche. Wir haben viel über das Bewusstsein und das zeitlose jahrhundertealte vedische Wissen gesprochen, das Maharishi Mahesh Yogi systematisierte und an das Wissenschaftsalter anpasste. Wirklich Deep Shit!!!

Maharishi Mahesh Yogi
Maharishi Mahesh Yogi ist in Indien sehr populär. Er wurde für seine Verdienste mit dem Staatsbegräbnis und mit einer eigenen Briefmarke geehrt.
Die Tafel des vollständigen Wissens
Maharishi fasste das alte vedische Wissen in einem ganzheitlichen Konzept zusammen. Heute ist es aktueller denn je, und ich bin glücklich, dass ich als Bewusstseinscoach und Beraterin damit arbeiten darf.
Ein Stuhlkreis im Friedenspalast Erfurt
Kichererbsen mit Süßkartoffeln; Salt, Gemüse und Mandelbällchen
Zwischen den Meditationseinheiten gab es sehr leckeres ayurvedisches Essen.

Auf den Spuren des Bösen in Erfurt

Spaziergänge sind auf solchen Meditationskursen ein Muss, insbesondere nach dem Mittagessen. Und Erfurt hat mit viel Grün und schöner Jugendstil-Architektur Einiges zu bieten. Aber manchmal wird man (zu Recht!) daran erinnert, welche grausamen Dinge in dieser Stadt in der jüngsten Vergangenheit passiert sind.

Unweit der Maharishi Friedenspalastes habe ich einen Ort entdeckt, da lief mir ein eiskalter Schauer den Rücken herunter. Dort steht die ehemalige Fabrik Topf&Söhne. Die Ingenieure der Fabrik bauten die Krematorien für die nahegelegenen Konzentrationslager Buchenwald und Auschwitz und halfen mit, eine Million Menschen zu töten. Für sie war das einfach Arbeit.

Ich musste lange über die Banalität des Bösen nachdenken, gerade jetzt, wenn Russland meine Heimat zerstört. Das Böse kann nicht für sich selbst existieren, es braucht willige Helfer, die begeistert oder sogar emotionslos die bösen Taten ausführen. Als normale Arbeit.

Genauso wie Hitler damals nicht persönlich die Juden getötet hat und die Nachbarländer überfallen hat, macht es auch Putin nicht allein. Und wenn ich höre, dass der Krieg gegen die Ukraine Putins Krieg sei, möchte ich die Person ganz fest schütteln.

Genau in diesem Moment, wenn du das liest, arbeiten Millionen Menschen in Russland für die Kriegsmaschinerie. Sie bauen Panzer, Bomben, Raketen und weitere todbringende Waffen. Andere planen, suchen die Ziele heraus, drücken auf den Knopf und feuern ab. Wieder andere nähen die Uniformen oder kochen das Mittagessen in den Fabrikkantinen. Und danach verbringen sie mit ihren Familien einen schönen Tag in der Natur oder fahren in den Urlaub ans Meer.

Erinnerungstafel An Topf und Söhne, die Ofenbauer von Auschwitz
Gebäude der Topf und Söhne Ofenfabrik
“ Stets gern für sie beschäftigt“: Der Spruch auf der Fassade klingt ganz besonders zynisch.
Erinnerungstafel mit Text
Infotafel über Topf und Söhne

Boshaft, boshafter, russisch

Während dieses seit über zehn Jahren andauernden russischen Vernichtungskrieges gegen die Ukraine habe ich schon oft gedacht, es geht nicht mehr schlimmer. Aber immer wieder wurde ich eines Besseren belehrt.

Russland hat schon Zehntausende Raketen und Bomben auf die Ukraine abgeworfen, täglich bringen sie Zerstörung und löschen Dutzende Menschen- und Tierleben aus. Am 8. Juli 2024 hatte das Böse sich selbst übertroffen: Russland überzog die Ukraine mit mehreren Luftangriffen und zerstörte dabei Ochmadyt, eine große Klinik für schwerstkranke Kinder in Kyiv. Mehrere Menschen starben, über 150 wurden verletzt. Ich habe die Nachrichten nicht genau verfolgt, ich ertrage es nicht mehr und hoffe nur, dass das Böse aufhört zu wüten und sich zurück in die Hölle verzieht. Zusammen mit seinen willigen Helfern.

Logo des von Russland zerstörten Kinderkrankenhauses In Kyiv zeigt ein Mutter, die ein Baby hält
Laut offiziellen Angaben wurde das Krankenhaus gezielt mit einer russichen Rakete getroffen.

Abizeugnisse-Verleihung und Abi-Ball des Ältesten

Das sagenumwobene bayerische Abitur hatte es in sich, das haben wir in den vergangenen zwei Jahren deutlich gemerkt. Unser Ältester war ganz schön beschäftigt, um das unglaubliche Lernpensum zu bewältigen. Letztlich hat er alles bravourös mit einem ausgezeichneten Notendurchschnitt gemeistert.

An einem heißen Tag im Juli war es dann so weit: Die Abiturzeugnisse wurden feierlich verliehen, und am Abend fand der langersehnte Abi-Ball statt. Bemerkenwert, dass die Abiturientinnen alles selbst organisierten: die Abizeitung, die Abi-Shirts und die gesamten Feierlichkeiten. Wahrlich eine reife Leistung!

Ein Lebkuchenherz mit Aufschrift: Abi 2024 FMG
Wir waren unglaublich stolz auf unseren Sohn, der die Feier am Klavier begleitete…
Alexander Dutov am Klavier
…und ein paar Rührungstränchen flossen natürlich auch.
Der „Merkur“ berichtete über die Abifeier des Franz-Mark-Gymnasiums. Der einzige Wermutstropfen: „Kyiv“, not „Kiew“!

Zwei Integrationskurse an der VHS-Grafing enden

Nach fast anderthalb Jahren enden zwei Integrationskurse an der VHS Grafing. Es ist immer ein wenig wehmütig, die Teilnehmenden zu verabschieden, nach so langer Zeit zusammen fühlt es sich fast wie Familie an. Fun Fact: mit den Jahren treffe ich überall immer mehr ehemalige Kursteilnehmende;).

Im letzten Modul des Integrationskurses geht um das Leben in Deutschland, und wir können einige Exkursionen machen. Das nutzten wir aus und besuchten die Schweiger Brauerei in Markt Schwaben, das Heimatmuseum in Markt Schwaben und machten eine spannende Führung durch die Stadt Ebersberg. Traditionell gehen wir auch in ein Café oder in den Biergarten. Dieses Mal haben uns die Teilnehmenden mit tollen Abschiedsgeschenken überrascht.

So etwas ist für mich als Lehrerin natürlich herzerwärmend
Das Buch über die Ukraine
Das Buch haben mir die Kursteilnehmer aus der Ukraine geschenkt. Genau wie sie wünsche ich mir meine schöne Heimat ohne Krieg. Die Ukraine hat unglaublich viel zu bieten.

Was sonst noch los war

Ein Phänomen, das wir zum ersten Mal beobachtet haben: während der Brutzeit patrouillieren die Meisen praktisch rund um die Uhr die Umgebung und machen höllischen Lärm, sobald sie eine Katze sehen. Unsere Katze traute sich wochenlang nicht aus dem Haus. Mehrmals haben die Vögel sie sogar richtig gejagt. Eine effektive Luftabwehr, die ich mir auch für die Ukraine wünsche.
Konzert der ukrainischen Band „Onuka“ war ein gemeinsames Geburtstagsgeschenk für meinen Sohn und mich. Es war großartig.

Das habe ich im Mai-Juli verbloggt

12 von 12 im Mai 2024: Ein Muttertag wie er im Buche steht

Monatsrückblick April 2024: Ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel und k(ein) bisschen weise

12 von 12 im Juni 2024

Meine To-Want-Liste von Juni bis September 2024

12 von 12 im Juli 2024

*Das ist ein Affiliatelink. Wenn du darüber etwas buchst, bekomme ich eine kleine Provision. Der Preis bleibt für dich gleich.

Von Marianna

Hi, ich bin Marianna Sajaz. Ich bin Lehrerin, Politologin, Bloggerin und Selbstfürsorge-Coach. Ich schreibe über Bewusstsein, praktische Spiritualität und Gewohnheiten. In einem kostenlosen Impulscoaching zeige ich dir, wie dein Bewusstsein zum besten Verbündeten in deinem Leben wird. Wenn du deine Gewohnheiten ändern möchtest und dabei Unterstützung brauchst, melde dich für das kostenlose Webinar "10 Hacks for Habit Change".

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