Die acht Glieder des Yoga – ein ganzheitliches System zur Bewusstseinsentwicklung

Veröffentlicht am Kategorisiert in Bewusstsein
Marianna Sajaz

Die acht Glieder des Yoga, auch bekannt als „Ashtanga Yoga“, wurden von Maharishi Patanjali beschrieben. Patanjali war ein indischer Gelehrter, der vermutlich im 2. Jahrhundert v. Chr. oder im 4. Jahrhundert n. Chr. gelebt hat, wobei die genaue Lebenszeit nicht eindeutig belegt ist. 

Er ist der Autor des „Yoga Sutras“, eines der wichtigsten Texte des Yoga, in dem er die acht Glieder des Yoga beschreibt.  Im Westen ist Yoga vor allem durch körperliche Übungen bekannt, aber es ist weit mehr als das, es ist ein ganzes philosophisches System.

Die acht Glieder des Yoga sind nach Patanjalis Auffassung der komplette Weg zur höchsten Bewusstseinsstufe, in spirituellen Traditionen auch Erleuchtung genannt.

Aber sie sind kein lineares System, das man „abarbeitet“. 

Sie hängen alle miteinander zusammen – wie die Beine eines Stuhls. Wenn du an einem Stuhlbein ziehst, bewegt sich der ganze Stuhl. Genauso beeinflusst jede Yoga-Praxis automatisch die anderen Aspekte. 

Wenn du also regelmäßig Atemübungen (Pranayama) machst, verbessert sich automatisch deine Fähigkeit zur Konzentration (Dharana) und Meditation (Dhyana). Wenn du deine Konzentration schulst, wird dein Geist ruhiger.  

Und so arbeiten die acht Glieder zusammen:  

Yama: Ethische Prinzipien – Reinheit im Umgang mit der Welt  

Wer in Harmonie mit anderen lebt, hat einen ruhigeren Geist. Durch die Forschung wissen wir, dass Konflikte (auch innere!) uns unter Stress setzen. Und dass der Stress für unseren Körper und unsere Psyche extrem schädlich ist, hat sich sogar bis in die deutschen Krankenkassen herumgesprochen.

An sich ist es natürlich erstrebenswert, so harmonisch wie möglich zu leben und auf die Gewalt weitgehend zu verzichten.

Auf das Prinzip der Gewaltlosigkeit beziehen sich sogenannte Pazifisten, die lautstark gegen die Waffenlieferungen an die Ukraine protestieren. Und gleichzeitig für sich selbst schon das Recht einbehalten, sich beim Überfall mit allen Mitteln zu verteidigen und sogar die bewaffnete Polizei zur Hilfe zu rufen.

Das nenne ich scheinheilig, und ich hatte schon interessante Diskussionen auf Social Media dazu.

Denn manchmal muss man für oder gegen etwas kämpfen. Wie würde unsere Zivilisation sonst aussehen, wenn niemand für Frauenrechte, gegen Stalin und Hitler und gegen die Sklaverei gekämpft hätte?

Niyama: innere Disziplin – Reinheit im Umgang mit sich selbst  

Hier geht es um Selbstreflexion und Disziplin, aber auch um Selbstakzeptanz und Selbstliebe, insbesondere aus dem Verständnis heraus, dass man viel mehr ist, als nur ein kleines Menschlein im sterblichen Körper.

Die Beschäftigung mit sich selbst bringt Klarheit und emotionale Stabilität, z.B. mittels Journaling, das auch schon wissenschaftlich erforscht wird. 

Asana (Körperhaltungen)

Yoga wird oft nur auf diese Körperhaltungen reduziert, aber wir wissen ja, dass es mehr ist als eine Übung, es ist die Vereinigung von Körper, Geist und Bewusstsein.

Übersetzt aus dem Sanskrit bedeutet Yoga übrigens Einheit.

Dennoch erleichtert ein stabiler, entspannter Körper tiefe Meditation, weil die Spannungen zum Teil schon vorher gelöst werden und der Geist nicht davon abgelenkt wird, dass irgendwo etwas zwickt.

Hier ist eine sehr einfache und wohltuende Yogaroutine, die optimal auf die Meditation vorbereitet.

Pranayama (Atemkontrolle)  

Der Atem verbindet unseren Körper mit dem universellen Bewusstsein.

Bewusstes Atmen beruhigt den Geist und bereitet auf tieferes Eintauchen in die Meditation vor. Es existieren zahllose Atemtechniken. Meine Lieblingstechnik ist Sukh Pranayama, weil sie einfach, mühelos und dennoch sehr wirksam ist. Bereits nach ein paar Minuten spürt man schon eine merkliche Entspannung.

Pratyahara: Rückzug der Sinne  

Wenn du nicht ständig von äußeren Reizen abgelenkt bist, fällt es dir leichter, nach innen zu gehen und auf deine Intution und innere Stimme zu hören

In unserer reizüberfluteten Gesellschaft ist es unglaublich schwierig, genug Stille für sich selbst zu finden, um dem Geist zu erlauben, sich zu beruhigen. Dabei ist es überlebenswichtig, dabei ist die hohe Anzahl an Burn-outs und psychischen Erkrankungen nicht zuletzt auf Reizüberflutung zurückzuführen.

Eine regelmäßige, also tägliche Meditationsroutine, kann hier eine echte Abhilfe schaffen. Man muss sich also nicht unbedingt auf einer einsamen Berghütte einschließen, auch wenn es manchmal sehr nützlich wäre.

Dharana: Konzentration

Ein fokussierter Geist bleibt stabil, auch wenn Gedanken kommen und gehen.

Jeder kennt wahrscheinlich das beglückende Gefühl, tief in eine Aufgabe einzutauchen und alles andere auszublenden. Und umgekehrt den Frust, ständig unterbrochen zu werden und von einer Aufgabe zur anderen zu springen.

Auch hier hilft die regelmäßige Meditation morgens und abends, tagsüber fokussierter und präsenter zu bleiben.

Dhyana: Meditation – Eintauchen ins Bewusstsein

Hier beginnt die direkte Erfahrung von reinem Bewusstsein, das wir alle sind, aber es vergessen haben und durch unsere eingeschränkten Sinne nur selten erfahren können.

Die Meditation gilt als übergeordnet, sozusagen als tragendes Stuhlbein, weil sie automatisch alle anderen Glieder positiv beeinflusst: unser Verhalten, unsere Konzentration, unsere Selbsterkenntnis und unsere Physiologie.

Meditation wird auch als Supreme Yoga of Mind genannt, also die höchste Yoga des Geistes.

Samadhi: Einheitserfahrung – Erleuchtung  

Das Gefühl, dass kein Unterschied mehr zwischen dem Beobachter und dem Beobachteten besteht.

Wir wissen durch die Meditationsforschung, dass es kein spirituelles oder philosophisches Konzept ist, sondern ein erfahrbarer und messbarer Bewusstseinszustand.

Fast alle Menschen haben schon solche Momente erlebt, sei es bei der Geburt eines Kindes, bei einem Naturschauspiel oder als religiöses Erlebnis. Es gibt zahlreiche Berichte über solche Erlebnisse.

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Von Marianna

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