Seit inzwischen acht Jahren erlebe ich den bestialischen russischen Vernichtungskrieg gegen mein Heimatland Ukraine. Wie könnte ich noch helfen, außer Hilfsgüter zu sammeln, Flüchtlinge zu unterstützen und auf Demos zu gehen? Ich entscheide mich, fast nur noch Kleidung mit Ukraine-Bezug zu tragen und damit zum wandelndem Plakat zu werden. Ich möchte jeden, der mir begegnet, an diesen Krieg erinnern. Auch wenn es jedem schon aus dem Hals heraushängt oder gerade dann. Idealerweise sollten die Menschen auf mich zugehen und fragen, wie sie helfen können. Denn es geht hier um uns alle, vielleicht um unsere ganze Zivilisation. (Ich suche noch starke Designs dafür.)
Morgens mache ich eine kleine Runde im Garten, gieße ein wenig, rupfe etwas Beikraut aus. Auch unsere Katze Candy ist schon auf der Pirsch. Die Nachbarn haben neuerdings Kaninchen und sie weiss noch nicht so recht, wie sie damit umgehen soll.
Meine Sorgenkinder sind wie jedes Jahr die Gurken, die plötzlich gelbe Blätter bekommen. Ich habe auch schon den ersten Mehltau gesehen (Grrr.!!!). Dank meiner ukrainischen Mutter, die jetzt bei uns lebt, haben sich die Pflanzen viel weiter als sonst entwickelt. Einige Minis konnte ich sogar schon ernten. Es wäre sehr schade, wenn alles schon wieder dahingerafft wird. Wenn jemand ein wirksames Mittel für gesunde Gurken weiss, bitte her damit.
Ich liebe ja das sommerliche Insektengewusel im Garten. Er ist auch größtenteils insektenfreundlich angelegt…
…aber die Ameisen entwickelten sich zu einer echten Plage. Sie sind in jedem Beet, in jedem Blumentopf, und sogar auf der Dachterrasse! Sie züchten die Blattläuse, unterhöhlen die Terrasse und beschädigen die Wurzeln. Deshalb probieren wir es zumindest auf den Terrassen mit diesen Ködern. Sie sind nicht ohne, deshalb bin ich noch auf der Suche nach einer umweltfreundlichen Alternative.
Zum Mittagessen gibt es Hähnchen mit Kartoffeln und Salat und ein Seidentofu-Dessert mit Beeren aus dem Garten.
Am Nachmittag wähle ich mich ins Co-Blogging in The Content Society ein und teile mein Vorhaben mit den netten Ladys. Ich will einen ersten Artikel-Entwurf über die ayurvedische Ernährung und Verdauung anlegen.
Ich komme nicht weit mit dem Schreiben voran, da schreibt mir Tetiana Pushkaruk, eine Bekannte aus Kyiv, ob ich bei der Suche nach den Solarpaneelen für die ukrainische Armee helfen kann. Die russischen Angriffe haben die Infrastruktur schwer beschädigt oder zerstört, und die Stromversorgung an der Frontlinie ist überlebenswichtig. Eine Gruppe ukrainischer Freiwilligen entwickelte eine mobile Solarstation und benötigt noch Solarpaneele dafür. Das Projekt Sun4Army finanziert sich komplett aus Spenden und jede noch so kleine Spende hilft. Ich werde ebenfalls spenden.
PUSHKARUK LEONID
Paypal :sun4armyua@gmail.com
Spenden in Euro : IBAN UA163052990000026200640370335
SWIFT CODE/BIC: PBANUA2X
Abends unterrichte ich an der Volkshochschule Grafing, aktuell in einem Orientierungskurs. Wir sprechen über den Nationalsozialismus und erschreckende Parallelen zur heutigen Zeit. Aus meiner Sicht ist das heutige Russland ein lupenreiner faschistischer Staat. Ich fürchte, dass wieder ein groß angelegter Alliierten-Einsatz nötig sein wird, um dieses Monster zu bezwingen. Tja, wenn wir nichts aus der Geschichte lernen, müssen wir eben nachsitzen…
Der 12e eines Monats ist ein besonderer Tag in einem Blogger-Leben, sofern man die alte Tradition #12von12 pflegt. An diesem Tag gilt es, besonders achtsam durch den Tag zu gehen und seinen vermeintlich banalen Alltag mit 12 Bildern zu dokumentieren. Und das Schöne ist: in Deutschland werden alle Beiträge zu diesem Thema auf dem Blog Draussen nur Kännchen gesammelt und bilden einen informellen und unterhaltsamen Treffpunkt der Blogosphäre.
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